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Regenerative Landwirtschaft und TEIKEI Olive
10. Juni 2024

Ein traditionsreicher Anbau trifft auf moderne Herausforderungen

Der Olivenanbau ist ein traditionsreicher Bestandteil der mediterranen Landwirtschaft, doch in den letzten Jahren steht er vor neuen Herausforderungen. Das Projekt TEIKEI Olive hat sich der Aufgabe verschrieben, durch regenerative Anbaumethoden nicht nur die Qualität ihrer Produkte, sondern auch die Gesundheit der Böden und die Lebensbedingungen der kleinbäuerlichen Betriebe zu verbessern. Mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit und Gemeinschaft verfolgt TEIKEI Olive einen zukunftsweisenden Ansatz im Olivenanbau, der weit über die herkömmlichen Methoden hinausgeht.

Klimakrise und die Bedeutung der regenerativen Landwirtschaft

Regenerative Landwirtschaft ist besonders in Zeiten der Klimakrise von großer Bedeutung. Durch den Einsatz natürlicher Methoden wie Kompostierung, Mischkultur und minimaler Bodenbearbeitung wird die Bodengesundheit gefördert und die CO2-Bindung im Boden erhöht. Dies trägt nicht nur zur Reduzierung der Treibhausgase bei, sondern macht die landwirtschaftlichen Systeme auch widerstandsfähiger gegenüber extremen Wetterbedingungen wie Dürren und Überschwemmungen. Insbesondere der Olivenanbau kann von diesen Methoden profitieren, da Olivenbäume tiefwurzelnd sind und von einer verbesserten Bodengesundheit stark profitieren.

Bodengesundheit und Biodiversität als Schlüssel zum Erfolg

Die Notwendigkeit regenerativer Landwirtschaft ergibt sich auch aus der zunehmenden Bodenerschöpfung und dem Verlust der Biodiversität, die durch intensive landwirtschaftliche Praktiken verursacht werden. Regenerative Methoden fördern die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt auf den Feldern, was zu einem stabileren und produktiveren Ökosystem führt. Dies ist entscheidend, um die langfristige Fruchtbarkeit der Böden zu sichern und die Abhängigkeit von teuren, biologischen Düngemitteln und im Ökolandbau zugelassenen Pestiziden zu reduzieren. Für TEIKEI Olive bedeutet dies eine nachhaltige Produktion von Olivenöl höchster Qualität, das nicht nur gut für die Verbraucher, sondern auch für die Umwelt ist.

 

Soziale und wirtschaftliche Vorteile für Kleinbauern

Darüber hinaus bietet die regenerative Landwirtschaft soziale und wirtschaftliche Vorteile. Kleinbäuerliche Betriebe, wie sie von TEIKEI Olive unterstützt werden, profitieren von einer verbesserten Bodenfruchtbarkeit und stabileren Erträgen. Dies führt zu einer höheren wirtschaftlichen Stabilität und stärkt die ländlichen Gemeinschaften. Durch direkte Vermarktung und faire Preisgestaltung können die Bauern ein besseres Einkommen erzielen und ihre Existenzgrundlage sichern. In einer Zeit, in der die Landwirtschaft weltweit unter Druck steht, bietet die regenerative Landwirtschaft in Verbindung mit einer assoziativen Wirtschaftsform einen Weg, um die Lebensgrundlagen der Bauern zu verbessern und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck zu verringern.

Die Zukunft der Landwirtschaft im Zeichen der Nachhaltigkeit

Insgesamt zeigt das Beispiel von TEIKEI Olive, wie regenerative Landwirtschaft im Olivenanbau nicht nur zur Verbesserung der Produktqualität und Umweltauswirkungen beitragen kann, sondern auch die Resilienz der landwirtschaftlichen Systeme stärkt. Angesichts der Klimakrise ist die Umstellung auf solche nachhaltigen Anbaumethoden nicht nur eine Chance, sondern eine dringende Notwendigkeit.

Sichtbare Erfolge der Regenerativen Landwirtschaft

Wie deutlich zu sehen ist, hat sich die Vegetation erholt und die Biodiversität zugenommen. Diese positiven Veränderungen sind das Ergebnis nachhaltiger Bewirtschaftung, die den Boden verbessert und die gesamte Ökologie des Anbaugebiets unterstützt. Besonders auffällig ist, wie die Erosion, die im Oktober 2017 klar sichtbar war, bis im Oktober 2023 vollständig gestoppt wurde. Wo vorher kahle, ausgewaschene Erdflächen dominierten, sind nun dichte Vegetation und stabile Bodenschichten zu sehen.

Regenerative Landwirtschaft bringt nicht nur gesündere Produkte hervor, sondern trägt auch maßgeblich zur Bekämpfung der Klimakrise bei, indem sie die natürlichen Ressourcen schützt und regeneriert. Die Maßnahmen zur Erosionskontrolle und Bodenverbesserung tragen wesentlich zur langfristigen Stabilität und Fruchtbarkeit unserer Felder bei, was wiederum die Erträge und die Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Produktion erhöht.

Wie die ganze Thematik der Regenerativen Landwirtschaft auch mit dem Thema „True Cost Accounting“ zusammenhängt, berichten wir in einem nächsten Beitrag.

Die „Vorher-Nachher“ Bilder zeigen unseren Olivenhain auf Kap Akritas, in welchem wir das Olivenöl „Zeus‘ Liebling“ der frühen Ernte gewinnen. Die Aufnahmen fanden einmal vor und nach einer ökologischen Umstellung statt. In den linken Bildern ist der Hain zu sehen, bevor das Pflügen eingestellt und einheimische Pflanzen durch Seedbombs wieder eingeführt wurden. Diese Aufnahmen wurden im Oktober 2017 gemacht. Rechts sind die Aufnahmen zu sehen, die sechs Jahre später, jedoch zur gleichen Jahreszeit, also auch im Oktober, gemacht wurden. Nachdem die Umstellung erfolgreich umgesetzt wurde und sich die Vegetation für ein paar Jahre erholen konnte, ist der Hain nun deutlich grüner und üppiger.

In diesem Vergleich ist die Besonderheit, wie wenig der Erosion noch sichtbar ist und das jenen Stellen, an welchen die Erosion am stärksten wirkte, nun die feuchtesten Orte im Olivenhain sind und damit auch das Pflanzenwachstum am grössten ist.

Auch in diesem Vergleich ist gut zu erkennen, wie sehr die Erosion wirkte, als die Erde nicht durch Pflanzen bedeckt war und wie sich nun durch eine geschlossene Pflanzendecke keine weiteren Furchen im Boden bilden können.

Die Aufnahme links wurde zum Zeitpunkt gemacht, als wir Stroh als erste Bodenbedeckung ausgebracht haben. Ein paar Jahre später ist nun wieder eine komplette Bodenbedeckung vorhanden. Diese müssen wir nun nur noch zum richtigen Zeitpunkt mähen, damit sich diese von alleine wieder aussäht und die Bodenbedeckung immer dichter wird.

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