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GRÜNDUNGSGESCHICHTE VON TEIKEI OLIVE
12. Januar 2019

Persönliche Gründungsgeschichte von Felix

Ein Weg zu nachhaltiger Landwirtschaft und echten Lebensmitteln

Als Kind habe ich viel Zeit auf Bauernhöfen verbracht. Es hat mir immer Freude gemacht, mit den Menschen auf den Feldern zu arbeiten, mich um die Tiere zu kümmern und bei der Ernte zu helfen. Diese Erfahrungen haben mich tief geprägt.

Später habe ich fünf Jahre lang in Griechenland bei den Bauern gearbeitet und im Dorf gelebt. Die Geschichten und das Leben der Menschen dort haben mich tief berührt. Ich wollte etwas tun, um diese Bauern zu unterstützen, damit ihre harte Arbeit die Anerkennung und Wertschätzung bekommt, die sie verdient.

Ich habe gesehen, wie die Preise für Lebensmittel ständig steigen, während die Qualität oft schlechter wird. Das wollte ich ändern. Ich wollte eine Alternative schaffen, bei der die Bauern faire Preise erhalten und die Konsumenten gesunde, qualitativ hochwertige Lebensmittel zu fairen Preisen bekommen. Außerdem ist es mir wichtig, dass sich alle in der Lieferkette kennenlernen, austauschen und voneinander lernen können.

Die Produktion von Lebensmitteln soll nicht nur uns Menschen gut tun, sondern auch der Erde. Durch nachhaltige Anbaumethoden wird der Boden gesünder und nährstoffreicher, mehr sauberes Wasser kann gespeichert werden, und die Luft wird gereinigt. Die natürliche Flora und Fauna werden gefördert, anstatt verdrängt zu werden, und erhalten Schutzräume, in denen sie sich ausbreiten können.

Das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi)

Solidarische Landwirtschaft bedeutet, dass Bauern und Konsumenten direkt zusammenarbeiten. Die Konsumenten zahlen im Voraus einen Beitrag und erhalten dafür regelmäßig frische, lokale Lebensmittel. Dadurch bekommen die Bauern Planungssicherheit und die Konsumenten frische, saisonale Produkte direkt vom Feld.

TEIKEI wendet dieses Konzept nun auf ganz Europa an und vereint es mit lokalen SoLaWi-Strukturen. So können Menschen in ganz Europa von diesem fairen und nachhaltigen Modell profitieren.

Von der Technik zur Natur: Ein radikaler Wandel

Meine Reise zu TEIKEI begann in einer völlig anderen Welt: Als gelernter Flugzeugmechaniker und später Flugzeugtechniker arbeitete ich bis 2012 in einer festen Anstellung. Doch trotz des scheinbaren Erfolgs und der Stabilität, die dieser Beruf bot, spürte ich zunehmend eine innere Unzufriedenheit. Der Job schadete meiner Gesundheit und stand in krassem Widerspruch zu den ethischen Werten, die ich schon in meiner Kindheit im Herzen trug. Als ich 2014 nach Kanada gebeten wurde, um einen weiteren Auftrag als Flugzeugprüfer auszuführen, erkannte ich, dass ein radikaler Kurswechsel in meinem Leben anstand. Dort traf ich auf Menschen der First Nations, die mir halfen, die tiefe Verbindung zur Natur und die enorme Bedeutung eines sinnstiftenden Lebens neu zu entdecken. Dieser Moment war für mich der endgültige Wendepunkt: Ich ließ den Auftrag zurück, verbrachte Monate in der Wildnis und lernte unter anderem, Ahornsirup mit den First Nations herzustellen – eine Tätigkeit, die meine Sicht auf die Welt grundlegend veränderte.

Vom Olivenbauer zum Organisator: Die Wurzeln von TEIKEI

Zurück in Europa suchte ich nach einem Ort, an dem ich das Gelernte anwenden konnte, und fand ihn schließlich in Griechenland. Nachdem ich mich zunächst in der idyllischen Umgebung auf einer kleinen Insel erholte, führte mich mein Weg auf den Peloponnes, wo ich bei der Olivenernte half. Doch das Leben der Auswanderer, bei denen ich zunächst landete, entsprach nicht dem, was ich suchte. Durch die Begegnung mit Dorfbewohnern in Vasilitsi fand ich schließlich meinen Platz. In den ersten drei Jahren lebte und arbeitete ich Seite an Seite mit den Olivenbauern, erlebte die Herausforderungen und Freuden des Olivenanbaus hautnah mit und tauchte tief in das Leben vor Ort ein. Ich lernte, wie man Olivenbäume pflegt, erntet und hochwertiges Olivenöl produziert – ein Handwerk, das ich nun in- und auswendig kenne.

Doch meine Aufgabe sollte eine andere sein. Die Bauern aus Vasilitsi appellierten an mein Gewissen und rieten mir davon ab, nur als Olivenbauer tätig zu sein. Sie erkannten in mir ein Talent für Koordination und Organisation und übertrugen mir die Verantwortung, ein Netzwerk aufzubauen, das ihnen faire Preise und bessere Lebensbedingungen sichern sollte. So entstand das TEIKEI-Netzwerk, das seitdem immer weiter gewachsen ist und nun als Plattform für nachhaltige und faire Landwirtschaft in Europa dient.

Einblicke 2014 bis heute

Rückblicke von heute bis 2014

Und wer die ganze Geschichte kennenlernen möchte, kann diese hier nachlesen:

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