Faires Wirtschaften

Der Begriff ‚fair trade‘ ist ein offenes Prinzip, welches häufig in direkter Verbindung mit dem Label der World Fair Trade Organization betrachtet wird, letztere setzt Standards für den Anbau und die Abwicklung fest, sowie Preisuntergrenzen. Damit hat das Fairtrade Siegel einen guten Einfluss. Ein faires Wirtschaften sollte jedoch noch mehr sein, als die Einhaltung eines Mindeststandards und die Bezahlung eines minimalen Preises. Ein faires Wirtschaftssystem muss die gesamte Wertschöpfungskette betrachten und einbeziehen. Wir beginnen erstmal ohne Labels oder Zertifizierungen, da die Kosten für diese relativ hoch sind und das Geld dafür gerade in dieser Anfangsphase des TEIKEI Olive Projekts besonders für die einzelnen Höfe genutzt werden soll.

Unser Wirtschaften basiert auf der Gemeinschaft. Damit liegt die Beziehung nicht primär im Handel sondern in den freundschaftlichen Partnerschaften zwischen den beteiligten Menschen. Durch diese Vertrauensebene und die verantwortungsvolle Beziehung stellen wir im regelmäßigem Austausch sicher, dass das gemeinsame Ziel einer gemeinschaftsgetragenen Olivenölwirtschaft im Vordergrund steht. Die Finanzierung der Landwirtschaft der einzelnen Höfe ist das oberste Ziel, welches durch die Bezahlung eines fairen Einkommens für alle Beteiligten geregelt wird. Die gemeinschaftsgetragene Olivenölwirtschaft ist für uns das Ergebnis eines ganzheitlichen Qualitätsanspruches. Neben der sozialen Perspektive spielen auch die ökonomische, kulturelle und ökologische Dimension, Gleichberechtigung und Gerechtigkeit eine zentrale Rolle für unser Wirtschaften. Der Preis pro Liter Olivenöl ergibt sich aus den Bedürfnissen der beteiligten Akteur:innen. Für das Jahr 2022/2023 haben wir einen Mindestpreis von 7,50 € pro Liter gezahlt für die Qualität »Frühlingsgold«. Höchstpreis liegt bei 11,50 € pro Liter für »Zeus‘ Liebling«
und steht mit dem Erntezeitpunkt und der Qualität des Erzeugten Produkts in direktem Zusammenhang.

Zum Vergleich: Der Mindestpreis des Fair Trade Labels beträgt 15% über dem des Marktpreis von Olivenöl. Dieser wird als RtO (Return to Origin) betrachtet, jedoch weiß man nicht, wie viel tatsächlich bei den einzelnen Landwirt:innen ankommt. Wir liegen im Durchschnitt der letzten Jahren mit 40-55% über dem Marktpreis deutlich Höher als der Fairtrade-Standart. Das Fairtrade Label basiert natürlich auch auf sozialen Variablen, wie keiner Kinderarbeit. Dies ist natürlich auch für uns unerlässlich.

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